Wir verfolgen mit großem Mitgefühl die Nachrichten aus aller Welt, in denen immer wieder von Menschen berichtet wird, die sich dem Islam in einer extremen Form zuwenden und Gewalt gegen Andersgläubige verüben – Boston, London, Paris.
Was bringt diese Menschen dazu Gewalt in ihrer grausamsten Form gegen Fremde und für sie unbekannte Menschen zu richten?
Das Verhalten von Menschen, deren Ursache und deren Ergebnisse leiten sich aus Wertvorstellungen ab. Diese Wertvorstellungen wiederum basieren auf Grundannahmen die u.a. stark durch religiöse Vorstellung geprägt sind. Ja, liebe Zuschauer, wir sprechen also über die Bausteine die in ihrem Zusammenspiel das komplexe Phänomen Kultur darstellen (vgl. Schein, S.111, „The Levels of Culture“).
Nun möchten wir im gesellschaftlichen Diskurs um den Islam verstehen, was diese jungen Männer dazu brachte, und weitere nach ihnen noch dazu bringen wird, diese grausamen Gewaltakte zu verüben.
Diese jungen Männer kommen aus verschiedenen Ecken der Welt und haben außer dem Islam als Religion, der sie sich mit Ernsthaftigkeit verschrieben haben, nichts miteinander gemein.
Sie gehören alle dem sunnitischen Islam an, der den islamischen Propheten Mohammed als Übermenschen und als das absolute Vorbild verehrt. So eifern sie ihm in Wort und Tat im Großen und Kleinen nach. Sie glauben alle an den Koran als das ungeschaffene Wort Gottes welches Mohammed als Inspiration eingegeben wurde und was sie in Form eines Buches in der Hand halten können. Sie glauben, dass sie durch eine Lebensweise nach dem Koran und der Tradition Mohammeds ihren islamischen Glauben vollkommen ausleben können.
Ihr Verhalten ist ausgerichtet auf den Grundannahmen und Wertvorstellungen die ihnen durch die Lebensweise Mohammeds und dem Koran vermittelt werden.
Zu diesen Grundannahmen gehört die Überzeugung, dass die Ungläubigen „die schlimmsten aller Geschöpfe sind“ (Surat Al-Qayyimah) und das sie wie das Vieh sind (Surat Al-Anfal).
Zu den Grundannahmen gehört auch, dass die Ungläubigen zu bekämpfen sind und Allah seine Feinde durch die Hände der Muslime qualvoll foltern lässt.
Koran 9.14: „Kämpft gegen sie! Allah wird sie durch eure Hände strafen, sie in Schande stürzen, euch zum Sieg über sie verhelfen und die Brüste von gläubigen Leuten heilen!“
Eine weitere Grundannahme, die der Londoner Schlechter im Mai 2013 lebendig gemacht hat, ist der Glaube, dass Mohammed als Schlechter in die Welt gekommen ist. Denn Mohammed soll gesagt haben: „Ich bin mit der Schlachtung zu euch gekommen.“
Die Wertvorstellungen, die sich aus diesen Grundannahmen ableiten sind:
- Die Ungläubigen sind minderwertig
- Gewalt gegen Ungläubige ist eine heilige und gottgefällige Tat
- Das abschlachten von Feinden Allahs ist ein Akt der Nachfolge Mohammeds
Meine These also ist, dass die jungen Männer sich mit ihrer Zuwendung zum Islam einer Kultur der Gewalt und Verachtung Andersgläubiger verschrieben haben und diese Kultur der Gewalt der die wahre tiefverborgene Ursache der Gewalttaten ist.
Da diese These allerdings die Grundfeste einer Weltreligion in Frage stellt, die zu mächtig ist, als das man sie in frage Stellen könnte, werden wir weiterhin im gesellschaftlichen Diskurs im Funkeln stochern und nach sozio-ökonomischen oder anderen Ursachen suchen, denn es kann nicht sein, was nicht sein darf.